Noch 20 Minuten
Im Zug ereignen sich die seltsamsten Begegnungen, nur leider auch unerwünschenswerte.
Da kommt sie, setzt sich neben mich und beginnt fröhlich zu plaudern. Es ist eine alte Klassenkameradin, welche ich nie wirklich ausstehen konnte. Ich versuche mich abzulenken.
Noch knapp 15 Minuten.
Freundlich, unfreundlich sein, ihr versteht?
„Ja, kann sein. Interessiert mich nicht besonders.“
Bloss die Idee, einen neuen Sitzplatz aufzusuchen verdrängen. Da muss ich jetzt durch, auch wenn es wohl eine der anstrengenderen Konversationen wird.
Nur noch 3 Stationen
Endlich, sie weiss nicht mehr wie sie die Unterhaltung am Leben hält.
Sie wurde erstickt, wie eine Gazelle im Würgegriff einer Phyton, nur, dass es in diesem Fall eine Erlösung war.
Ja so stillschweigend nebeneinander sitzend, ohne jeglichen Blickkontakt, lässt es sich aushalten. Jeder für sich. Da ist sie auch schon, die eigens vorgesehene Haltestelle.
„Also dann, mach’s gut. Tschüss.“
Gut, so schlimm war’s nicht. Man ist um eine Erfahrung reicher. Nämlich, dass es immer Gründe gibt, warum wir mit manchen von uns, keinen innigen Kontakt pflegen (sollten).